Vulkanaktivitäten Juli bis Dezember 2011


29. Dezember 2011: Mount Cleveland, Alaska, USA, 1'730 m. Der Vulkan Mount Cleveland, der sich auf der Aleuten-Insel Chuginadak befindet, brach aus. Die Aschenwolke erreichte eine Höhe von bis zu 4,5 km. Vom zuständigen Vulkanobservatorium wurde die Gefahrenstufe Orange ausgerufen und der Flugverkehr vor Aschewolken gewarnt.


23. Dezember 2011: Jemen. Im Roten Meer vor der Küste des Jemen wurde durch Satelliten die Geburt einer Insel beobachtet. Erst schossen Lavafontänen vom Grund des Roten Meeres, dann entdeckten Satelliten der US-Weltraumbehörde Nasa ein neu entstandenes Eiland von schätzungsweise 600 m Länge. Fischer haben im Zubair-Archipel vor der Küste des Jemen beobachtet, wie am 19. Dezember Lava 30 m hochgeschleudert wurde. Vier Tage später schoss der Nasa-Erdbeobachtungssatellit EO-1 ein Bild, das deutlich eine neue Insel zeigt, die auf einer Aufnahme vom Oktober 2007 noch nicht zu sehen ist. Über dem Eiland steht weißer Rauch, vermutlich ein Gemisch aus vulkanischer Asche und Wasserdampf. Zuvor hatten bereits drei andere Nasa-Satelliten den Rauch entdeckt und aus dem All erhöhte Werte von Schwefeldioxid gemessen, was alles auf eine Untersee-Eruption hindeutete.


5. Dezember 2011: Indonesien, Gamalama, 1'715 m. Auf der Insel Ternate ist der Vulkan Gamalama ausgebrochen. Die Explosionen schleuderten grosse Mengen von Asche in die Luft. Am Gipfel sei zudem rotglühende Lava zu sehen gewesen. Zahlreiche Menschen aus der Umgebung flüchteten vor dem Vulkanausbruch.


28. November 2011: Ecuador, Tungurahua, 5'023 m. Der Vulkan in den zentralen Anden von Ecuador ist wieder aktiv, die Regierung hat die Alarmstufe "Orange" ausgerufen. Es wurden etwa 1,5 Kilometer unterhalb des Hauptkraters mehrere heftige Explosionen mit Austritt von pyroklastischen Strömen, glühenden Lavablöcken und fallender Asche registriert. Nach Angaben des seismologischen Instituts ereigneten sich mindestens vier Erdbeben mittlerer Intensität. 25'000 Menschen wurden evakuiert.


22. November 2011: Mexiko, Popocatepetl, 5'426 m. Beim Vulkan Popocatepetl ereigneten sich in den letzten Tagen vier Ausbrüche. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von 7 km. Die Gefahrenzone wurde vom zuständigen Vulkanobservatorium auf 12 km um den Krater ausgeweitet.


14. November 2011: Republik Kongo, Nyamuragira, 3'058 m. Der Vulkan ist mit spektakulären, bis 400 m hohen Lavafontänen ausgebrochen. Nach Aussagen von Vulkanologen handelt es sich um den stärksten Ausbruch des Nyamuragira seit 100 Jahren. Es besteht vorerst weder für die Stadt Goma noch für Menschen unmittelbare Gefahr.


5. November 2011: Spanien, Kanarische Inseln, El Hierro, 1'500 m. Der untermeerische Vulkan vor der Südküste der Insel El Hierro hat seine Aktivitäten wieder verstärkt. Gasblasen und schwimmende Lavateile wurden auf der Meeresoberfläche im Ausbruchsgebiet gesichtet. Die Meeresoberfläche ist weiträumig verfärbt. Die Einwohner der Küstenstadt La Restinga wurden aus vorsorglichen Sicherheitsgründen bereits zum zweiten Mal evakuiert. Die Erdbeben erreichten eine Magnitude von 4,4.


28. Oktober 2011: Chile, Cerro Hudson, 1'905 m. Die chilenische Regierung hat die Evakuierungen rund um den Vulkan auf einen Radius von 45 km ausgedehnt. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 5 km. Wissenschaftler und Angehörige des Militärs berichteten nach den Kontrollflügen über den Krater des Vulkans von drei Ausbruchszentren, aus welchen Asche- und Dampfwolken ausströmen.


26. Oktober 2011: Chile, Cerro Hudson, 1'905 m. Die chilenische Regierung hat im Gebiet um den Vulkan Katastrophenalarm (Alarmstufe rot) ausgelöst und Evakuierungen in einem Umkreis von 40 Kilometern angeordnet. 97 nahe des Vulkans Hudson lebende Personen wurden evakuiert. Der Vulkanausbruch kündigte sich durch ein kürzliches Erdbeben an. Zudem wurde von Flugzeugen aus eine Schlammlawine und ein Ascheauswurf mit einer Höhe von mehreren Hundert Metern beobachtet.


26. Oktober 2011: Indonesien, Mount Lokon, 1'580 m. Die Aschewolken des Ausbruchs erreichten eine Höhe von mehreren Hundert Metern. Zwei grosse Eruptionen ereigenten sich um 5.19 Uhr sowie 5.30 Uhr Lokalzeit nach mehreren kleineren Ausbrüchen einige Stunden früher. Es bestand zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Menschen im Umland des Vulkans.


18. Oktober 2011: Spanien, Kanarische Inseln, El Hierro, 1'500 m. Vulkanologen und Wissenschaftler berichten von Beobachtungen über aufsteigende Gasblasen und schwimmende Lavateile auf der Meeresoberfläche im Ausbruchsgebiet. Es wird von einem Förderschlot in einer Wassertiefe von 150 m ausgegangen. Die Meeresoberfläche ist weiträumig verfärbt.


13. Oktober 2011: Spanien, Kanarische Inseln, El Hierro, 1'500 m. Seismologen berichten, dass sich auf dem Meeresgrund in einer Entfernung von 3,7 respektive 2,8 km vor der Südost-Küste von El Hierro zwei separate Spalten geöffnet haben, aus welchen Lava austritt. In diesem Gebiet wurde starker Schwefelgeruch festgestellt und auf der Meeresoberfläche wurden tote Fische entdeckt. Die Spalteneruptionen finden in einer Tiefe von 700 respektive 200 m statt. 570 Einwohner und Touristen von La Restinga wurden vorsorglich evakuiert, da sich die Spalteneruption etwa 1,5 km näher der Insel ereignete als der ursprüngliche Ausbruch vor 2 Tagen.


10. Oktober 2011: Spanien, Kanarische Inseln, El Hierro, 1'500 m. In 5 Kilometer Entfernung von La Restinga, an der Südküste der Insel El Hierro, ist es in der Nacht zum Montag gegen 10:43 Uhr zu einer Vulkaneruption etwa 1'000 m unter Wasser gekommen. Das Nationale Geografische Institut bestätigte, dass es zu einem Ausstoß von Magma gekommen sei. Es wurden tote Meerestiere gesichtet und erhöhte Gaswerte gemessen, was auf den Ausstoss von Lava hindeutet. Die Kanarischen Behörden bemühen sich weiterhin zu betonen, dass ein Vulkanausbruch auf der Insel El Hierro selbst nicht zu erwarten sei. In den vergangenen drei Monaten wurde El Hierro von über 10'000 Erdbeben mit einer Stärke bis zu 4,3 auf der Richterskala erschüttert.


8. Oktober 2011: Italien, Sizilien, Aetna, 3'330 m. Der Vulkan Aetna ist bereits zum 16. Mal in diesem Jahr ausgebrochen. Der Ausstoss von Lavaströmen und Asche stellte keine Gefahr für Menschen dar.


7. Oktober 2011: Spanien, Kanarische Inseln, El Hierro, 1'500 m. Seit dem 17. Juli sind insgesamt 9'250 Erdbeben registriert worden, 1'172 davon in der vergangenen Woche. Die Epizentren mit einer Stärke von bis zu 3,7 haben sich in südwestliche Richtung der Insel ins Mittelmeer verlagert. Nebst der seismischen Aktivität bestehen nachwievor keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs des Vulkans. Aus Sicherheitsüberlegungen wurden 53 Einwohner der Insel evakuiert und die Schulen geschlossen. Der letzte Ausbruch auf der Insel fand 1793 beim Volcan de Lomo Negro statt.


6. Oktober 2011: Island: Der Vulkan Katla, 1'512 m, zeigt deutliche Anzeichen eines möglicherweise kurz bevorstehenden grossen Ausbruchs. In den letzten Tagen, insbesondere am 5. Oktober, haben sich die seismischen Aktivitäten stark erhöht. Erdbebenschwärme mit einer Tiefe von 0,5 bis 5 km ereigneten sich innerhalb der Caldera des Katla unter dem Gletscher, welcher den Vulkan bedeckt. Bereits im Juli dieses Jahres ereigneten sich zwei Gletscherläufe (Jökulhaulps), welche durch Schmelzwasser hervorgerufen werden, welches sich unter der Gletschermasse ansammelt, sobald das Eis durch die aufdringende Hitze innerhalb des Vulkans zu schmelzen beginnt. Die Dutzenden von Erdbeben hatten Magnituden von bis zu 4,1 auf der Richterskala.


5. Oktober 2011: Indonesien: Der Vulkan Anak Krakatau, 813 m, ist erneut ausgebrochen. Das zuständige Vulkanobservatorium verhängte eine 2 km Gefahrenzone rund um die Vulkaninsel.


28. September 2011: Italien: Beim Vulkan Aetna, 3'330 m, ereignete sich bereits der 15. Ausbruch des Jahres. Wiederum war die Eruption begleitet von spektakulären Lavafontänen mit einer Höhe von mehreren Hundert Metern.


5. September 2011: Indonesien: Der Vulkan Mount Lokon, 1'580 m, ist vier Mal ausgebrochen, nachdem sich die vulkanischen Aktivitäten bereits während der gesamten Woche intensivierten. Der Vulkan liegt am Nordende der Insel Sulawesi. Vulkanisches Material wurde bis in eine Höhe von 150 bis 200 m ausgestossen. Weisse und graue Aschewolken erhoben sich über dem Krater. Die Warnstufe 3 wurde vom zuständigen vulkanischen Observatorium ausgerufen. Bereits Mitte Juli wurden anlässlich mehrerer Eruptionen 5'269 Personen aus den umliegenden Dörfern Kinilow, Kelurahan Kinilow und Kakaskasen vorsorglich evakuiert.


29. August 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, ist erneut ausgebrochen. Es handelt sich um den 12. Ausbruch dieses Jahres. Die Lavafontänen erreichten eine Höhe von bis zu 500 m. Der Lavastrom ergiesst sich ins Valle del Bove. Es besteht keine Gefahr für die lokale Bevölkerung.


27. August 2011: Spanien, Hierro, Kanarische Inseln: Die seismischen Aktivitäten auf der Insel Hierro, 1'500 m, haben sich in den letzten Tagen deutlich intensiviert. Das zuständige Vulkanobservatorium hat eine Aufwölbung von Teilen der Insel um 1 cm registriert. Am 22. August wurden 431 Erdbeben der Stärke 1 bis 3 verzeichnet. Es ist weiterhin unklar, ob es zu einer Vulkaneruption kommen wird. Die Anzeichen deuten jedoch auf ein Aufsteigen von Magma hin.


26. August 2011: Italien: Der Vulkan Stromboli, 924 m, hat seine Aktivitäten deutlich verstärkt. Das zuständige Vulkanobservatorium hat 11 seismische Signale registriert, welche auf Niedergänge von Gesteinslawinen auf der Sciara del Fuoco hindeuten. Der Zugang zum Vulkan wurde für Touristen vorübergehend gesperrt.


26. August 2011: Chile: Der Vulkan Puyehue-Cordon Caulle, 2'236 m, ist ausgebrochen. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 3 km.


13. August 2011: Russland, Kamtschatka: Der Vulkan Shiveluch, 3'283 m, Russlands nördlichster aktiver Vulkan stösst weiterhin Aschewolken bis in eine Höhe von über 6'000 Metern aus. Der Vulkan ist seit Mai 2009 aktiv und hat mehrmals Aschewolken in Höhen von 3 bis 10 Kilometern ausgestossen. Der Aschefall wird von Tremors begleitet, welche in Zeitintervallen von 12 bis 40 Minuten auftreten.


12. August 2011: USA, Alaska: Der Vulkan Cleveland, 1'730 m, auf der Aleuten-Insel Chuginadak zeigt starke Anzeichen eines möglicherweise bevorstehenden explosiven Ausbruchs. Der Lavadom des Vulkans hat sich in den letzten Tagen massiv vergrössert. Ein Lavastrom wird ausgestossen und der Ausstoss von Dampf- und Aschewolken hat stark zugenommen.


12. August 2011: Indonesien: Der Vulkan Papandayan, 2'665 m, auf der Insel Java zeigt deutliche Anzeichen eines möglichen kurz bevorstehenden Ausbruchs. Die Alarmstufe wurde vom zuständigen Vulkanobservatorium erhöht und der Zugang zum Krater wurde wegen des starken Ausstosses von Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid für Touristen gesperrt.


12. August 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, auf der Insel Sizilien ist wiederum mit spektakulären Lavafontänen ausgebrochen. Es handelt sich um die zehnte Eruption in diesem Jahr. Die Gas- und Aschewolke erreichte eine Höhe von 4'300 m.


3. - 8. August 2011: USA, Hawaii: Der Kraterboden des Pu'u O'o kollabierte und an der Westflanke des Vulkankegels ergossen sich neue Lavaströme in Richtung Norden und Süden des Kraters.


8. August 2011: Indonesien: Der Vulkan Karangetang, 1'784 m, auf der Insel Siau ist explosiv ausgebrochen. Der Lava- und Gasausstoss erreichte eine Höhe von bis zu 600 m. Etwa 600 Menschen, welche an den Hängen des Vulkans wohnen, wurden evakuiert.


7. August 2011: Indonesien: Der Vulkan Marapi, 2'891 m, stösst seit einigen Wochen kleinere Asche- und Dampfwolken aus. in den vergangenen Tagen ereigneten sich kleinere Explosionen im Krater und die grauen Dampfwolken erreichten eine Höhe von 300 bis 1'000 m Die seismischen Aktivitäten haben deutlich zugenommen und die örtlichen Verantwortlichen haben die Alarmstufe 2 ausgerufen. Es wurde eine Sperrzone von 3 km um den Krater eingerichtet.


7. August 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, auf der Insel Sizilien ist wiederum mit spektakulären Lavafontänen ausgebrochen. Der Flughafen von Catania musste wegen Aschefalls vorübergehend geschlossen werden.


31. Juli 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, auf der Insel Sizilien ist zum dritten Mal in diesem Monat ausgebrochen. Der Vulkan stiess Asche und Lava aus. Die Lavafontänen erreichten eine Höhe von bis zu 500 m.


16. bis 19. Juli 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, auf der Insel Sizilien ist wiederum strombolianisch ausgebrochen. Der Vulkan stiess Asche und Lava aus. Explosive Ausbrüche im Südost-Krater waren bis in die nahegelegenen Dörfer am Hang des Vulkans deutlich hörbar. Lavaströme ergossen sich über die Westflanke des Valle del Bove. Lavafontänen erreichten eine Höhe von 200 - 250 m. Eine Aschewolke bewegte sich in östliche Richtung.


14. Juli 2011: Indonesien: Der Vulkan Lokon-Empung, 1'580 m, ist ausgebrochen. Die Aschewolken des auf der Insel Sulawesi liegenden Vulkans erreichten eine Höhe von 1'500 m. 4'000 Menschen im Umkreis von einigen Kilometern um den Vulkan wurden evakuiert. Die Evakuation von weiteren 30'000 Menschen ist im Gange.


10. Juli 2011: Chile: Beim Vulkan Planchon-Peteroa, 4'107 m, haben die chilenischen Behörden die Alarmstufe "Gelb" ausgesprochen. In den letzten zwei Wochen wurden mehr als 200 kleinere Erdbeben aufgezeichnet, inzwischen stösst der Vulkan kleinere Mengen von Asche aus. Das Nationale Amt für Geologie und Bergbau von Chile (SERNAGEOMIN) erklärte, dass zwischen dem 15. und 30. Juni 206 seismische Ereignisse aufgezeichnet wurden, welche für die Bevölkerung nicht spürbar waren.


10. Juli 2011: Italien: Der Vulkan Aetna, 3'330 m, auf der Insel Sizilien ist strombolianisch ausgebrochen. Der Vulkan stiess stundenlang Asche und Lava aus. Der Ausstoss der Aschewolke führte zur Sperrung des Flughafens von Catania. Der Lavastrom, der sich vom Osthang des Ätna in Richtung auf das unbewohnte Tal Valle del Bove ergießt, stellt aber keine Gefahr für Menschen dar.


3. Juli 2011: Indonesien: Der Vulkan Soputan, 1'784 m, auf der Insel Sulawesi ist explosiv ausgebrochen. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 6 km. Eine Sperrzone von 6 km um den Vulkan wurde vom zuständigen Vulkanobservatorium erlassen. Es besteht jedoch keine Gefahr für die umliegenden Dörfer, es fanden bis anhin keine Evakuierungen statt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 2008.