Die Calderen in Asien


TOBA CALDERA, Sumatra, Indonesien (2'157 m)

Toba Caldera
Die Toba-Caldera hat eine Länge von 100 km und eine Breite von 30 km. Die Caldera entstand durch vier mächtige Eruptionen des Vulkans Toba, der letzte Ausbruch ereignete sich vor etwa 74'000 Jahren. Es handelte sich dabei vermutlich um den größten Vulkanausbruch der vergangenen zwei Millionen Jahre. Vulkanische Asche ist im gesamten Indischen Ozean und in weiten Teilen Indiens nachzuweisen. Die pyroklastischen Ströme zerstörten ein Gebiet von 20'000 Quadratkilometern. Die Asche ist in einem Gebiet von 4 Millionen Quadratkilometen nachweisbar. Die Höhe der Gesteins-Ablagerungen erreicht bis zu 600 m. Die Eruption hatte einen VEI-Wert von 8. Schätzungen zufolge wurden 2'800 km³ vulkanischen Materials bis in 50 km Höhe geschleudert. Ausbrüche gab es nach den bisherigen Untersuchungen ebenfalls vor 840'000 und vor etwa 700'000 Jahren. Am Südende der Caldera liegt der Vulkan Pusukbukit, am Nordwest-Rand liegt der Vulkan Tandukbenua. Die tiefste Stelle des Toba-Sees liegt bei 505 m.

RABAUL CALDERA, Papua Neu Guinea (223 m)

Rabaul Caldera
Die Rabaul-Caldera ist etwa 14 km lang und 8 km breit, Teile der Caldera sind durch das Meer überflutet. Das Gebiet der Caldera war Schauplatz mehrerer grosser explosiver Eruptionen in den letzten 500'000 Jahren. Verlässliche Daten sind zumindest für zwei derartige Ereignisse vor 3'500 sowie vor 1'400 Jahren verfügbar. Zwei Ausbrüche hatten die Stärke VEI 6. Der Ausbruch der am Caldera-Rand liegenden Vulkane Tavurvur und Vulcan im Jahr 1937 forderte 500 Todesopfer. 1994 (Ausbruch der Stärke VEI 4) musste die innerhalb der Caldera liegende Hauptstadt Rabaul evakuiert werden. Etwa 80 % der Gebäude und Infrastruktur wurden zerstört und Teile der Stadt wurden an geeigneterer Stelle wieder aufgebaut.

PINATUBO CALDERA, Philippinen (1'486 m)

Pinatubo Caldera
Die Pinatubo-Caldera entstand beim Ausbruch des Mount Pinatubo vom 2. April bis 2. September 1991, bei welchem etwa 10 Kubikkilometer vulkanisches Material ausgestossen wurde. Die Aschesäule erreichte eine Höhe von bis zu 24 Kilometern. Vor diesem Ausbruch war der Mount Pinatubo ein eher unbekannter, stark bewaldeter Lavadom-Komplex. Bei den explosiven Eruptionen verlor der Vulkan 260 Meter an Höhe und es entstand eine Caldera mit einem Durchmesser von 2,5 km. In den Gesteinsablagerungen des Vulkans lassen sich über die letzten 35'000 Jahre weitere sechs schwere Ausbrüche nachweisen, welche sogar noch mächtiger waren als derjenige von 1991 (ca. 7'500 v. Chr., ca. 7'000 v. Chr., ca. 3'550 v. Chr., ca. 1'000 v. Chr. sowie um 1450).

AIRA CALDERA, Japan

Die Aira Caldera hat eine Länge von 23 km und eine Breite von 17 km auf der Insel Kyushu. Sie wurde bei einem Ausbruch der Stärke VEI 7 vor etwa 22'000 Jahren gebildet, bei welchem 110 Kubikkilometer vulkanisches Material ausgestossen wurde. Der 13'000 Jahre alte Vulkan Sakurajima, einer der aktivsten Vulkane von Japan, liegt in ihr.

ASO CALDERA, Japan (1'592 m)

Die Aso Caldera befindet sich im Osten der Insel Kyushu. Sie entstand vor 300'000 und vor 80'000 Jahren in vier großen Ausbrüchen und hat eine Länge von 25 km in nord-südlicher Richtung und 18 km in ost-westlicher Richtung. In der Caldera befinden sich 5 Vulkane. Der letzte grosse Ausbruch ereignete sich 1992.

BATUR CALDERA, Bali, Indonesien (2'159 m)

Zwei konzentrische Calderen bilden den aktiven Schichtvulkan Batur. Die grössere der beiden Calderen hat ein Länge von 13,5 km und eine Breite von 10 km, die kleinere innere Caldera ist 9,4 km lang und 6,4 km breit. Sie wird auf ein Alter von 23'670 bis 28'500 Jahren datiert.

MOUNT HALLA CALDERA, Südkorea (1'950 m)

Die Caldera des Mount Halla.

KIKAI CALDERA, Japan (704 m)

Die Kikai Caldera ist eine Unterwasser-Caldera mit einem Durchmesser von 19 km. Die Caldera entstand bei einem Vulkanausbruch um 4350 v. Chr. mit einer Stärke von VEI 7. Der pyroklastische Strom der Eruption erreichte die 100 km entfernte südliche Küste von Kyushu und die Asche erreichte die Nachbarinsel Hokkaido. Kikai ist ein aktiver Vulkan. Kleinere Eruptionen ereignen sich häufig auf dem Krater Io-dake. Die letzte Eruption fand 2005 statt.

KRAKATAU CALDERA, Indonesien (813 m)

Die Krakatau Caldera hat einen Durchmesser von 7 km und entstand vermutlich bei einem mächtigen Ausbruch im Jahr 416. Die Überreste dieser alten Caldera bilden die beiden Inseln Verlaaten und Lang Island. In der Folge dieser Eruption bildeten sich im Innern der Caldera die drei Vulkane Rakata, Danan und Perboewatan. Beim katastrophalen Ausbruch von 1883 mit einer Stärke von VEI 6 wurden 20 Kubikkilometer vulkanisches Material bis in eine Höhe von 80 km ausgestossen und die Decke der Magmakammer brach ein, was bis zu 40 m hohe Tsunamis entstehen liess, die an den 40 km entferten Küsten von Sumatra und Java 36'000 Todesopfer forderten. Im Zentrum der Caldera erhebt sich der sehr aktive Vulkan Anak Krakatau.

TAAL CALDERA, Luzon, Philippinen (400 m)

Die Taal Caldera hat eine Länge von 30 km und eine Breite von 25 km, die in vier gewaltigen Eruptionen im Zeitraum vor 500'000 bis vor 100'000 Jahren entstand. Seit der Entstehung der Caldera haben weitere Vulkanausbrüche zur Bildung einer Vulkaninsel genannten Insel innerhalb der Caldera geführt. Seit 1572 wurden 33 Eruptionen aufgezeichnet. Ein gewaltiger Ausbruch 1911 forderte mehr als 1'000 Todesopfer. Die jüngste Aktivitätsphase dauerte von 1965 bis 1977. Der Vulkan ist zur Zeit inaktiv.

TAMBORA CALDERA, Sumbawa, Indonesien (2'850 m)

Die Tambora Caldera entstand beim Ausbruch der Stärke VEI 7 vom 10. bis 15. April 1815, bei welchem zwischen 70'000 und 90'000 Menschen starben. Die klimatischen Auswirkungen waren weltweit in Form sinkender Durchschnittstemperaturen zu spüren. Das Jahr 1816 wird deshalb weithin als "Jahr ohne Sommer" bezeichnet. Das Alter des Vulkans wird auf mindestens 57'000 Jahre geschätzt. Es sind weitere explosive Ausbrüche des Vulkans bekannt: 3710 v. Chr. (± 200 Jahre), 3050 v. Chr. und 740 n. Chr. (± 150 Jahre). Geschätzte 160 Kubikkilometer Pyroklastika wurden beim Ausbruch 1815 ausgeworfen, mit einer Gesamtmasse von 140 Milliarden Tonnen. Die entstandene Caldera durchmass nach dieser Explosion etwa 6 bis 7 km und eine Tiefe von 600 bis 700 m. Der Vulkan verlor durch die Eruption etwa 1'400 m an Höhe. Die Ascheniederschläge erreichten 1'300 km Entfernung, die pyroklastischen Ströme bis zu 20 km. Die geschätzte Sprengkraft der Eruption entsprach etwa der von 170'000 Atombomben der Hiroshima-Stärke. Die Druckwellen waren bis in 15'000 km Entfernung messbar.

TAO-RUSYR CALDERA, Russland (1'325 m)

Die Tao-Rusyr-Caldera liegt auf der Kurilen-Insel Onekotan. Die Caldera hat einen Durchmesser von 7,5 km und ist weitgehend durch einen Kratersee aufgefüllt. Sie entstand etwa um das Jahr 5'500 v. Chr. bei einem Vulkanausbruch der Stärke VEI 6, bei dem rund 33 Kubikkilometer vulkanisches Material freigesetzt wurde. Der letzte Ausbruch der Stärke VEI 3 ereignete sich 1952.

TOWADA CALDERA, Japan (1'159 m)

Die Towada Caldera besteht aus zwei ineinandergeschachtelten Calderen, deren Entstehung auf mehrere explosive Eruptionen vor 55'000, 25'000 sowie 13'000 Jahren zurückgehen. Weitere schwere Ausbrüche ereigneten sich 7550, 6650 und 3440 v. Chr. In den letzten 10'000 Jahren brach der Vulkan sechs Mal aus. Der letzte grosse Ausbruch im Jahr 915 mit einer Stärke von VEI 5 mit einem Ausstoss von 6,5 Kubikkilometern vulkanischem Material war ebenfalls äusserst explosiv und führte zu pyroklastischen Strömen und zur Aufwölbung eines Domes. In der Caldera befindet sich ein See mit einer maximalen Tiefe von 327 m und einem Volumen von über 4 Kubikkilometern.

TAZAWA CALDERA, Japan

In der Tazawa Caldera befindet sich mit 423 m der tiefste See Japans.

ASHI CALDERA, Japan (730 m)

Die Ashi Caldera entstand bei einem Ausbruch vor 3'000 Jahren.